Klappentext für den Roman schreiben

Das Schreiben von Klappentexten gehört für viele Autoren und Autorinnen zur schwersten Übung überhaupt. Ein Buch von 300, 400 oder gar 500 oder noch mehr Seiten auf wenige Zeilen herunterzubrechen, noch dazu so, dass einerseits nicht zu viel verraten wird, andererseits potenziell Interessierte auch noch neugierig gemacht werden sollen, das gehört zur Königsklasse der Schreibkunst.

Tatsächlich ist es nicht ganz so schwer, wenn man das Muster einmal erkannt hat, nach dem sehr viele Klappentexte aufgebaut sind. Natürlich gibt es auch noch andere Möglichkeiten, einen guten Klappentext zu schreiben, aber diese Grundstruktur passt zu fast jedem Roman und hilft, die Angst zu nehmen und einfach mal anzufangen.

Es gibt nämlich einen Aufbau, an dem sich wunderbar entlanghangeln lässt und mit dem sich zu so ziemlich jedem Buch ein Klappentext verfassen lässt, ohne sich deswegen zahllose Nächte um die Ohren schlagen zu müssen.

Aufbau eines Klappentextes

  • 1. Die Ausgangssituation – wo steht die Hauptfigur gerade?

2. Die Vorgeschichte – wie ist es dazu gekommen?

3. Wendepunkt: Ein unerwartetes Ereignis tritt ein

4. Folge: Etwas verändert sich, die Hauptfigur muss sich bewähren

5. Ausblick: Wird ihr das gelingen?

Natürlich sind diese Sätze allein noch kein perfekter Klappentext, aber sie bilden das Rohmaterial, an dem sich herumfeilen lässt.

Mein Tipp: Überlegt euch zu jedem dieser Punkte einen Satz aus eurer Geschichte, dann habt ihr alles Wesentliche untergebracht – die Feinabstimmung kommt danach, wenn es darum geht, die beste Formulierung zu finden und den richtigen Begriff. 😉

Mit Übung zur Meisterschaft im Klappentextschreiben

Mit dieser Grundform lässt sich das Schreiben von Klappentexten sehr gut üben anhand bekannter Geschichten, deren Ablauf ihr schon kennt. Hier ein Beispiel, in dem ich ein sehr berühmtes Buch auf die 5 wichtigsten Punkte reduziert habe.

  • 1. Die Ausgangssituation:     

Ein Junge lebt unglücklich und vernachlässigt bei seinen Verwandten

  • 2. Die Vorgeschichte:

Seine Eltern sind gestorben, die Verwandten mussten ihn widerwillig zu sich nehmen

  • 3. Ein unerwartetes Ereignis tritt ein:

Er erfährt, dass er besondere Fähigkeiten besitzt

  • 4. Folge:

Der Junge findet neue Freunde und sieht sich bösen Widersachern gegenüber

  • 5. Ausblick:

Wird er gegen die bösen Mächte gewinnen?

Na, habt ihr die Geschichte erkannt? Ihr seht – auch die Handlung eines dicken Buchs lässt sich auf wenige Sätze herunterbrechen, und ihr habt ein Gerüst, das ihr nur hier und da noch etwas auffüllen müsst. Ergänzt das Beispiel noch um die Worte „Magie“, „Zauberer“ und „Internat“, dann habt ihr schon einige Informationen geliefert, die den potenziellen Lesern und Leserinnen verraten, was sie erwartet.

Probiert es einfach mal aus. Ihr werdet feststellen – Klappentexte sind kein Hexenwerk.

Viel Vergnügen!

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